Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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April 2024

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Historische Kalenderblätter

Johannes von Marienwerder – 605. Todestag

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September 2022



* 1342/1343 in Marienwerder; † 19. September 1417 ebenda
Theologe

Johannes von Marienwerder absolvierte wahrscheinlich die Domschule in Marienwerder, das als damaliges Zentrum des Deutschordensstaats seit 1285 Bischofssitz von Pomesanien war. Er studierte dann in den 1360er Jahren in Prag, wurde 1374 Dekan der Artistenfakultät, nahm jedoch 1369 das Studium der Theologie auf, wurde 1373 Priester und 1377 Kanoniker am Allerheiligen-Stift in Prag. Von 1384 – 1386 war er Professor der Theologie.
Stark beeinflusst haben ihn der Lehrer Heinrich Totting von Oyta sowie der Pariser Mystiker Richardus de Sancto Victore.
Was ihm aber auch in Prag nicht gefiel, war die sich immer mehr ausbreitende Haltung der sog. Wyclifiten (Anhänger des John Wyclif) – einer Art vorreformatorischer Idee, die bereits viele Ansätze von Martin Luther vorwegnahm.
1387 kehrte Johannes von Marienwerder jedoch aufgrund eben dieser theologischen Streitigkeiten in Prag und zur Verbesserung seiner Pfründe nach Preußen zurück, trat dem Deutschen Orden bei und wurde 1388 zum Dekan des in Marienwerder residierenden Domkapitels von Pomesanien ernannt.
Dort arbeitete er die nächsten Jahre als Stellvertreter mit dem ebenfalls aus Prag zurückgekehrten Probst (ab 1388, ab 1409 Bischof von Pomesanien) aus Christburg Johannes Rymann zusammen.
Beide dienten als Beichtväter, Seelenführer und Initiatoren der Kanonisation der freilich erst 1976 heiliggesprochenen Mystikerin und Klausnerin Dorothea von Montau – einer Bauerntochter aus der Umgegend, die sich bereits als Kind – nachdem sie schwere Verbrühungen überlebt hatte - Selbstkasteiungen auferlegte und später Visionen empfing.
Johannes Marienwerder starb 1417 und wurde im nördlichen Schiff der Kathedrale zu Marienwerder begraben.
Er hinterließ zahlreiche Werke und Briefe:

- De octo beatitudinibus (ungedr.)
- Expositio symboli apostolici, 1399

Über Dorothea von Montau:
- Vita brevis, 1394 (ungedruckt)
- Vita complens, 1395
- Vita prima b. Dorotheae, 1395
- Vita b. Dorotheae, 1396
- Liber de Festis magistri Johannis Marienwerder
- Septililium venerabilis dominae Dorotheae, um 1400
- Vita Latina, 1404
- Das Leben der zeligen Frawen Dorothee Clewsenerynne in der Thumkirchen czu Marienwerder des Landes czu Prewszen, vollendet um 1404
- Ansprachen an die Mitglieder der Priesterbruderschaft zu Marienwerder


Quellen:

Glauert, Mario, Das Domkapitel von Pomesanien (1284 - 1527), (Prussia Sacra 1), Torun, 2003, S. 486 - 494
Ostdeutsche Gedenktage 1967, S. 40
https://www.deutsche-biographie.de/pnd118844334.html
https://dewiki.de/Lexikon/Johannes_Marienwerder
https://kulturstiftung.org/biographien/marienwerder-johannes-von