Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

Historisches
Kalenderblatt

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April 2024

Hermann Gustav Settegast – 205. Geburtstag


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10–12 und 13–17 Uhr
(April–September)


10–12 und 13–16 Uhr
(Oktober–März)

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Historische Kalenderblätter

Johann Jacoby – 145. Todestag

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März 2022



* 1. Mai 1805 in Königsberg i. Pr.; † 6. März 1877 ebenda
Arzt, Publizist

Johann Jacoby wurde als Sohn von Gerson Jacoby und Lea Jonas in Königsberg geboren. Er war das Jüngste von fünf Kindern. Sein Vater, „ein allgemein geachteter, streng rechtlicher jüdischer Geschäftsmann, gab ihm die beste Erziehung, bei der besonders auf die selbständige Geistesentwicklung, auf die Ausbildung des Charakters Rücksicht genommen wurde.“
1815 kam er an das Collegium Fridericianum, das er 1923 abschloss. Anschließend studierte er in Königsberg Medizin und promovierte 1927. 1928 machte er sein Staatsexamen in Berlin, um sich in Heidelberg in Geburtshilfe fortzubilden und sich schließlich wieder in seiner Heimatstadt als Arzt niederzulassen.
Unter dem Eindruck der Unfreiheit seiner Glaubensgenossen und nochmals bestärkt durch die Julirevolution von 1830 in Frankreich entschloss er sich im Rahmen des poln. Aufstandes gegen die russ. Herrschaft 1831 für die Freiheit zu kämpfen, indem er den Aufständischen medizinische Hilfe leistete und auch Erkenntnisse über die Cholera-Seuche gewann. 1833 verlangte er in einer Streitschrift die volle Gelichberechtigung der Juden. 1841 veröffentlichte er anonym die Schrift „Vier Fragen beantwortet von einem Ostpreußen“, in der er eine konstitutionelle Monarchie und Volksvertretung forderte. Dies zog - nachdem er diese dem König übersandt hatte und sich dabei als Verfasser bekannte - eine Verurteilung wegen Majestätsbeleidigung und Hochverrat nach sich, die er aufgrund seiner gewachsenen Popularität in zweiter Instanz anfocht. Mit der Märzrevolution wurde er in der Politik aktiv und gehörte sodann zum Vorparlament als auch zum Frankfurter Fünfzigerausschuss.
Dem preußischen König Friedrich IV. warf er ein Abwenden von der revolutionären Bewegung vor, indem er ihm bei einer Audienz den berühmten folgenden Satz zurief: „Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen!“
Später erhielt er noch ein Mandat für die preußische verfassungsgebende Versammlung, dann wurde er in die neu geschaffene zweite preußische Kammer gewählt, um als Ersatzmann in die Nationalversammlung aufzurücken.
Nach Auflösung der Nationalversammlung durch den König (1849) floh er nach Genf, um später erneut in Königsberg von der Anklage des Hochverrats freigesprochen zu werden.
1863 wurde er in die zweite Kammer des preuß. Abgeordnetenhauses gewählt, wo er Bismarck das Budget verweigerte und zu allgemeiner Steuerverweigerung aufrief, weshalb er für 6-9 Monate im Gefängnis landete.
1972 trat er der SPD bei. Er starb 1877 als 76-Jähriger.

Quellen:
Ostdeutsche Gedenktage 1977, Bund der Vertriebenen, S. 24-25
Die Fortschrittsmänner der Gegenwart, Robert Blum, Leipzig 1847
https://www.deutsche-biographie.de/pnd118556436.html
https://www.demokratie-geschichte.de/koepfe/2209
https://www.preussenchronik.de/person_jsp/key=person_johann_jacoby.html
https://www.lexikon-der-politischen-strafprozesse.de/glossar/jacoby-johann/