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Historische Kalenderblätter

Herzogin Dorothea - 470. Todestag

 

 

 

 

April 2017



*01.08.1502 in Gottorf (Schleswig-Holstein); 11.04.1547 in Königsberg

 

Herzogin Dorothea war die Gemahlin des ersten preußischen Herzogs Albrecht von Brandenburg-Ansbach. Geboren wurde Dorothea am 1. August 1504 als älteste von insgesamt vier Töchtern des dänischen Königs Friedrich I. auf Schloss Gottorf in Schleswig. Ihre Mutter war Prinzessin Anna von Brandenburg, die nach der Ehelichung mit Friedrich I. (1502) Herzogin von Schleswig und Holstein wurde. Ihre Jugendzeit verbrachte Dorothea weitgehend behütet im väterlichen Schloss Gottorf, wo sie auf die Rolle als zukünftige Fürstgemahlin vorbereitet wurde. Auf Verlangen des Vaters fand 1526 die Vermählung mit Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach statt, der ein Jahr zuvor dem Rat Luthers gefolgt war und dem polnischen König Sigismund I. gehuldigt hatte. Preußen verwandelte sich hierdurch in ein säkulares Herzogtum. Die Ehe zwischen Dorothea und Albrecht wurde am 1. Juli 1526 in Königsberg durch den samländischen Bischof Georg von Polentz geschlossen, der mit seiner berühmten Weihnachtspredigt im Königsberger Dom im Jahre 1525 die Grundlagen für die Erneuerung der Kirche in Preußen schuf. Das gute Verhältnis Dorotheas zum preußischen Herzog war entscheidend dafür, dass sich in den Folgejahren die Beziehungen Preußens zu den skandinavischen Ländern im Ostseeraum erheblich verbesserten. Im alltäglichen Leben gehörte es fortan zu den Aufgaben der Herzogin, sich um das Wohl des Hofstaates zu kümmern. Sie übernahm die Aufsicht über die Versorgung der Bediensteten im Königsberger Schloss. Mittellosen Studenten, die sich einen höheren Bildungsabschluss nicht leisten konnten, ermöglichte sie den Zugang zur Königsberger Universität. Aus persönlichen Mitteln stiftete sie in jener Zeit den nördlichen Teil des Kollegienhauses mit einem katholischen Internat innerhalb der Universität. Ihre Vorliebe für anatomische Studien, deren weitere Erforschung die Herzogin mit unterschiedlichen Mitteln an der Universität förderte, verhalf der jungen Medizinwissenschaft in Königsberg zum Durchbruch. Mit Speratus und Poliander, den führenden Köpfen der evangelisch-lutherischen Kirche in Preußen, verband sie zeitlebens ein enges und herzliches Vertrauensverhältnis. Ihr nicht immer einfacher Lebensweg als schüchterne Tochter des dänischen Königs und später äußerst fürsorgliche Gemahlin des preußischen Herzogs, weist Höhen und Tiefen auf, die nicht zuletzt mit den enormen politischen Veränderungen in jener Zeit zusammenhingen. Dorothea verstarb nur wenige Jahre nach der Gründung der Königsberger Universität am 11. April 1547 in Königsberg. Nach ihrer Beisetzung im Königsberger Dom errichtete Herzog Albrecht ein prächtiges Epitaph für ihr Grab, das den Zweiten Weltkrieg nicht überstand. Die Büste des Grabmals wurde 1945 von russischen Soldaten erbeutet, die es dem Staatlichen Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau übergaben. Noch heute befindet sich die Büste im Besitz des Museums.

 

Dorothea bemühte sich als preußische Herzogin während ihrer Ehe, die politischen Ambitionen ihres Gemahls zu unterstützen. In einer Zeit des geschichtlichen und kulturellen Wandels sorgte sie als fromme und gütige Landesmutter für den Zusammenhalt des Landes, indem sie die Verbreitung der lutherischen Lehre förderte und den Ausbau des Bildungswesens durch den Bau von Lateinschulen unterstützte. Höhepunkt dieses Schaffens war die Stiftung der Universität in Königsberg (1544), der ersten Hochschule im östlichen Mitteleuropa, die durch einen protestantischen Landesherrn gegründet wurde. Herzog Albrecht würdigte Dorothea nach ihrem frühen Tod für ihre rege und praktische Arbeit zur Neugestaltung Preußens als »teure Gabe Gottes«. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen nur die älteste Tochter Anna Sophie das Kleinkindalter überlebte.

 

 

Literatur

 

Albinus, Robert: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Würzburg 2002

 

Gundermann, Iselin: Herzogin Dorothea von Preußen (1504–1547), (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. 9), Köln 1965

 

Gundermann, Iselin: Untersuchungen zum Gebetbüchlein der Herzogin Dorothea von Preußen (= Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Bd. 36). Köln 1966