Bernsteinköpfchen "Traut"
Hermann Brachert, 1941

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10–12 und 13–17 Uhr
(April–September)


10–12 und 13–16 Uhr
(Oktober–März)

Telefon 09141 86440
Telefax 09141 864414

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Inhaber bay. Ehrenamtskarte und Entdeckerpass

Historische Kalenderblätter

Gertrud Papendick - 125. Geburtstag

 

 

 

 

 

März 2015



Gertrud Papendick (*28. März 1890 in Königsberg; 6. April 1982 in Hamburg)

 

 

Gertrud Papendick wurde am 28. März 1890 als viertes von fünf Kindern einer Kaufmannsfamilie in Königsberg geboren. Die Tochter des Direktors der städtischen Brauerei Ponarth genoss eine wohlbehütete Kindheit im Kreise ihrer Familie, deren Vorfahren im 19. Jahrhundert aus der Gegend von Willkischken (Kr. Tilsit-Ragnit) auszogen, um sich in der ostpreußischen Provinzhauptstadt beruflich neu zu orientieren. Mehr als alles andere liebte sie es, entlang der samländischen Küste zu reiten. In ihrer Kindheit komponierte sie das bekannte Ostpreußische Reiterlied, welches an heimatliche Jagden und Reiterkämpfe erinnert. Die Sommermonate verbrachte sie häufig im Ostseebad Cranz, wo sie das Schwimmen lernte und das Meer beobachtete. Mit sieben Jahren begann Gertrud Papendick Gedichte zu verfassen. Nach der Veröffentlichung einer Kurzgeschichte in einem illustrierten Berliner Wochenblatt (1913) wurden größere Verlage wie die Königsberger Zeitung auf sie aufmerksam. Nach dem Abschluss einer pädagogischen Ausbildung arbeitete sie, neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin, im Königsberger Schulwesen. Wahre Liebe entwickelte sich jedoch nie zu ihrem Beruf, da sie der Heimatdichtung stets verbunden blieb. Getreu dem Motto: »Geschrieben wird immer und immer!«, publizierte sie ihre Beiträge ab 1925 im Feuilleton der Königsberger Allgemeinen. Erste Bücher erschienen zwischen 1937 und 1941 beim Holzner-Verlag in Tilsit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ihre Werke in Gedichtsammlungen und Zeitungen wie der Preußischen Allgemeinen Zeitung regelmäßig veröffentlicht.

 

Den Verlust ihrer Heimat verarbeitete Gertrud Papendick nur schwer. Angesichts der bedrückenden Fluchtumstände war es keinesfalls leicht, in den ersten Nachkriegsjahren Gedichte und Bücher über die ostpreußische Vergangenheit zu  schreiben. Erst in den 1950er Jahren widmete sie sich wieder dem Schreiben. 1952 veröffentlichte sie mit den »Kantherkindern« ihren ersten großen Familienroman. Im Mittelpunkt steht die Hauptfigur Hermann Kanther, ein preußisch-hanseatischer Patrizier, der sich zunehmend Gedanken über die Zukunft seiner Familie macht. Die Resonanzen auf das Buch waren derart überwältigend, dass sie sich entschloss, die Geschichte der Kaufmannsfamilie mit dem »Haus des Konsul Kanther« (1965) fortzusetzen. Die Landsmannschaft Ostpreußen ehrte sie daraufhin zusammen mit ihrer Schriftstellerkollegin Charlotte Keyser und dem Maler Erich Behrendt mit dem Ostpreußischen Kulturpreis (1966). Ihr eigentliches Bekenntnis zu Ostpreußen offenbarte sie jedoch erst mit der Erzählung »Wo der Birnbaum stand«, in der sie ihre Beobachtungen in Bezug auf die Menschen und die Natur äußerst atmosphärisch umschrieb. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war Gertrud Papendick knapp drei Jahrzehnte als Lehrerin und Konrektorin in Königsberg und Uelzen tätig. Letztmals vor großem Publikum trat sie 1979 im Zuge der Auszeichnung mit der Königsberger Bürgermedaille auf, ehe sie am 6. April 1982 mit 92 Jahren in Hamburg verstarb. Ihr beachtliches Ausdrucksvermögen spiegelt sich bis heute in ihren Romanen und Gedichten wider, wobei sie sich selbst gerne als eine unverbesserliche Preußin aus dem vorigen Jahrhundert bezeichnete, die ihre Erinnerungen lediglich wachhielt. Diese bemerkenswerte Heimatverbundenheit zeichnete Gertrud Papendick bis zuletzt aus.

 

 

 

 


Mensch und Natur standen stets im Mittelpunkt ihrer Gedichte und Romane

 

 

 

 


Im Sommer verbrachte Gertrud Papendick viel Zeit an der samländischen Küste

 

 

 

 

Werke



Deine Söhne, Land im Osten. Tilsit-Königsberg-Leipzig 1937.

 

Die Fahrt mit dem Schatten. Tilsit 1938.

 

Wir wachsen in die Welt. 2. Aufl. Tilsit 1943.

 

Die Kanther-Kinder. Roman einer Kaufmannsfamilie. Kitzingen a. Main 1952.

 

In jenem fernen Sommer. Leer 1973.

 

Das war unsere Stadt. Königsberger Erinnerungen. 2. Aufl. Heilbronn 1976.

 

Wo der Birnbaum stand. Kurische Idylle. 3. Aufl. Heilbronn 1990.

 

Konsul Kanther und sein Haus. 4. Aufl., Würzburg 2007.

 

 

 

Literatur über Gertrud Papendick



Landsmannschaft Ostpreußen (Hg.): Ostpreußische Schriftsteller heute. Glückstadt/Elbe 1977.

 

Wagner, Ruth Maria (Hg.): Erinnerungen an Ostpreußen 1890 – 1945. 2. Aufl. München 1971.

 

 

 

Ehrungen



Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen (1966)

 

Königsberger Bürgermedaille (1979)